Goetheanismus – Perspektiven einer Zukunft!
Goethe überwindet die Abstraktion der unorganischen Wissenschaft und dringt bis zum Urphänomen des Lebendigen vor. Dr. Rudolf Steiner erhebt Goethes Erkenntnisart zur lern‐ und lehrbaren Methode und schafft eine empirische Brücke zwischen Natur‐ und Geisteswissenschaft. Seither ist der Eintritt zum empirisch‐geistigen Gehalt der Welt und der Daseinsrätsel nicht mehr dem Zufall überlassen. Die Eröffnung der geistigen Seite von Mensch und Welt durch Rudolf Steiner ermöglicht dem heutigen Menschen seine Menschenaufgabe zu entdecken und die verwirrende Flut von Eindrücken, denen wir heute ausgesetzt sind und die viele orientierungslos machen, in einer großen, einheitlichen, sinnvollen Weltauffassung aufgehen lassen.
Damit ist der Goetheanismus zukunftsweisend. Er braucht Menschen, die seinen Wert erkennen und ihn studieren, um sein Anliegen immer tiefer zu verstehen. Die Erde braucht heute mehr denn je und immer dringender und notwendiger Menschen, die durch ihre geistige Arbeit Träger dieses neuen Kulturkeims werden wollen. Nur in jedem Einzelnen kann eine menschenwürdige, menschengerechte Zukunft aufwachen und lebendig werden.
Bildungsverlag für Goetheanismus
Der Bildungsverlag für Goetheanismus hat sich seit dem Jahr 2000 aus der privaten Initiative von Iris‐Astrid Seiler entwickelt. Den Anfang machten einführende Vorträge und Kurse zu Rudolf Steiner und seinem Frühwerk. 2013 folgte die Herausgabe der Zeitschrift Agora, 2019 die Gründung des Buchverlags Edition Nadelöhr und 2023 die Gründung des Goetheanismus‐Studiums. Seit 2024 werden die Tätigkeitsfelder unter dem Dach des Bildungsverlags zusammengefasst.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, ein wirklichkeitsgemäßes Verständnis der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zu vermitteln. Der Schwerpunkt liegt auf dem Frühwerk Dr. Rudolf Steiners und seiner Anthroposophie, wie sie durch Karl Ballmer (1881‐1957) und Karen Swassjan (1948‐2024) als Alternative zu der von Dornach vertretenen Anthroposophie für unsere Zeit aufgeschlossen und fruchtbar gemacht wird. Es wird eine solide Basis geschaffen für einen selbständigen, verantwortungsvollen Umgang mit dem Werk Rudolf Steiners und dem Goetheanismus als Methode.
Bildungsverlag für Goetheanismus
c/o Iris-Astrid Seiler
Honiggasse 3, CH-8475 Ossingen
+41 (0)76 474 11 70 /
www.goetheanismus.ch
Bankverbindung:
Leihkasse Stammheim,
CH-8477 Oberstammheim
IBAN CH56 0687 5392 2820 6368 8,
Begünstigter: Iris-Astrid Seiler, Bildungsverlag, 8475 Ossingen
Bitte in den Mitteilungen immer den Zweck angeben!
Goetheanismus ‐ Studium
4‐jähriger Zyklus, Wochenendkurse
5. Semester
August – Dezember 2025
Studium des Goetheanismus
Goetheanismus als dringliche Zeitforderung
Die heutige Wissenschaft lässt sich kaum mehr von der Technik unterscheiden und wird zunehmend von der Wirtschaft, der Politik, und diese wiederum von den Medien bestimmt. Das ureigene menschliche Bedürfnis nach Wissen wird auf das Mechanische und Funktionelle reduziert. Jede Erkenntnis, die dazu dient, den Menschen und seine Aufgabe hier auf der Welt zu verstehen, kommt zu kurz oder fehlt.
Im 18./19. Jh. kam durch Goethe eine neue, das naturwissenschaftliche Erkennen vertiefende Erkenntnisart in die Welt. Rudolf Steiner hat diese persönliche Erkenntnisart Goethes erhoben in den Rang einer universellen Erkenntnistheorie, die einen naturwissenschaftlich-empirischen Zugang zur Geisteswissenschaft schafft und den Namen Goetheanismus trägt.
Weder die Universität noch die Allgemeinheit haben diesen revolutionären Impuls ergriffen. Sie ziehen den gewohnten technisch-industriellen Weg vor oder bekämpfen ihn bloß ideologisch – mit den zerstörerischen, menschenfeindlichen Konsequenzen auf allen Lebensgebieten. Die für die Gesundheit der Menschen und der Kultur kritischen gesellschaftlichen Gebiete sind Bildung, Ernährung und Medizin. Sie alle sind heute durch erhebliche Fehlentwicklungen korrumpiert und schädlich geworden.
Wir erkennen die dringliche Zeitforderung nach der Erkenntnisart Goethes und Rudolf Steiners und wollen dem Goetheanismus eine Stätte schaffen, wo er gelernt und gepflegt wird, und von wo aus er ausstrahlen kann.
An wen richtet sich das Studium?
Das Studium vermittelt eine vertiefte Bekanntschaft mit der fruchtbaren neuen Erkenntnisart des Goetheanismus. Neue Fähigkeiten und Einsichten werden erworben, die geistige Entwicklungsschritte anregen und ermöglichen.
Was sind die Teilnahmebedingungen?
Das Studium steht allen offen, die Interesse für die hier beschriebene Erkenntnisart des Goetheanismus und die Themenschwerpunkte haben. Der Besuch des ganzen Studiengangs gibt eine umfassende Einführung in den Goetheanismus. Wer als eingeschriebener Student das ganze Studium absolvieren möchte, besucht Hauptkurs und Seminare durch alle vier Jahre, verfasst eine schriftliche Arbeit und erhält ein Abschlusszertifikat.
Alle Kurse können auch einzeln besucht werden, um Anmeldung wird gebeten.
Studieninhalt / Themen
1. Jahr: Philosophiegeschichte – Schärfung des Problembewusstseins
Geschichte der Philosophie ist die des seiner bewusst werdenden Bewusstseins. Kurz gefasst, das Ziel der Evolution. So verstand sie Hegel, nach welchem nicht die Philosophie da ist, um die Welt zu erklären, sondern die Welt ist da, um Philosophie zu werden. Hegel wusste noch nicht, dass es Besseres als Philosophie gibt.
2. Jahr: Goethezeit – Anknüpfung an die Kultur
Goethezeit ist nicht die des Lebens und Wirkens Goethes, sondern umfasst Deutschlands Geschichte als solche. «Als ich 18 war», sagt einmal Goethe, «war Deutschland auch erst 18.» Man versteht ein Phänomen wie Goethe nur wenn man es in seinem WERDEN versteht, welch letzteres sich mit Deutschlands Geschichte deckt.
3. Jahr: Philosophie des Goetheanismus – Erkenntnistheorie
Goethe war kein Philosoph, sondern für die Philosophen. Die drei Riesen der deutschen Philosophie wollten Philosophen seiner Weltanschauung werden. Das hat aber erst Rudolf Steiner geschafft, der eine bei Goethe abwesende Erkenntnistheorie entwickelt hat, ohne die Goethes Weltanschauung nur auf die Person Goethes angewiesen war, mit der sie auch für jeden Menschen da ist.
4. Jahr: Theosophie des Goetheanismus – Geisteswissenschaft
Philosophie des Goetheanismus bleibt unvollendet, sobald unter Erfahrung nur sinnliche Erfahrung verstanden wird. In Rudolf Steiners Theosophie, deren Grundlage die übersinnliche Erfahrung ist, erhebt sich die Philosophie des Goetheanismus zur Theosophie des Goetheanismus, die als Geisteswissenschaft ihren Ursprung nicht mehr im Osten hat, sondern in Goethe.
Konzept: Prof. Dr. Karen A. Swassjan, Philosoph, Autor, Dozent.
Kursleiter:,
Johannes Kartje, Waldorflehrer: Seminare, Übungen (1.-4. Jahr)
Iris-Astrid Seiler, Psychologin M.A.: Studienleitung, Lektüren (1. – 4. Jahr)
Rüdiger Blankertz, Autor, Waldorflehrer i.R.: Seminare (ab dem 3. Jahr)