Goetheanismus – Perspektiven einer Zukunft!
Der Goetheanismus begründet ein vertieftes, universelles Verständnis von Mensch und Welt. Er stellt Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften auf die Grundlage einer gemeinsamen, auf naturwissenschaftlichem Weg gefundenen Erkenntnistheorie. Seine Methode führt zu einem Verständnis des Menschen als bestehend aus Leib, Seele und Geist. Die Möglichkeit einer solchen Erkenntnis aller drei Glieder des Menschenwesens erweitert die Wissenschaften zu einer großen, einheitlichen Weltauffassung. Die im 19. Jahrhundert postulierten und unsere heutige Zeit prägenden «Grenzen der Erkenntnis» werden widerlegt durch den wirklichkeitsgemäßen, anthropozentrischen Monismus, wie er in Rudolf Steiners «Philosophie der Freiheit» beschrieben ist.
Die im Goetheanismus wirksame, verstandene Idee der Freiheit bindet den Menschen wieder sinnvoll in das Weltganze und den geistigen Entwicklungsstrom der Menschheit ein und mobilisiert in der selbstzerstörerisch gewordenen Zivilisation auf allen Lebensgebieten neue, belebende, aufbauende, zukunftstragende Kräfte. Der als Erdenmensch waltende freie Geist allein hat das Potenzial und die Kraft, echten, menschlichen Fortschritt zu initiieren.
Das Forum für Geisteswissenschaft
Das Forum für Geisteswissenschaft (FFG) wurde im September 1997 als gemeinnütziger Verein gegründet. Der Verein sieht seine Aufgabe in der Förderung freier Tätigkeit insbesondere in folgenden geisteswissenschaftlichen Bereichen: Anthroposophie, Philosophie, Kulturgeschichte, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Kunst und Zeitkritik. Diese Aufgabe wird erfüllt in Form von Vorträgen, Kursen, Seminaren, herausgeberischer und publizistischer Tätigkeit, Kulturveranstaltungen, Podiumsgesprächen, Konzerten.
Das Goetheanismus-Studium wurde initiiert als Alternative zu der seit dem Tod Rudolf Steiners im Jahr 1925 von Dornach aus vertretenen Anthroposophie. Wir sehen es als unsere Aufgabe, jedem interessierten, aufgeschlossenen Menschen ein wirklichkeitsgemäßes Verständnis der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zu vermitteln.
Forum für Geisteswissenschaft
c/o Iris-Astrid Seiler
Honiggasse 3, CH-8475 Ossingen
+41 (0)76 474 11 70 /
www.goetheanismus.ch und www.geisteswissenschaft.net
Bankverbindung: Zürcher Kantonalbank,
IBAN CH74 0070 0114 8085 8163 7
Begünstigter: Forum für Geisteswissenschaft,
CH-8477 Oberstammheim
Goetheanismus ‐ Studium
4‐jähriger Zyklus, Wochenendkurse
3. Semester
September ‐ Dezember 2024
Studium des Goetheanismus
Die neue Erkenntnisart für Wissenschaft und Leben. Ein Überblick.
Goetheanismus als dringliche Zeitforderung
Die heutige Wissenschaft lässt sich kaum mehr von der Technik unterscheiden und wird zunehmend von der Wirtschaft, der Politik, und diese wiederum von den Medien bestimmt. Das ureigene menschliche Bedürfnis nach Wissen wird auf das Mechanische und Funktionelle reduziert. Jede Erkenntnis, die dazu dient, den Menschen und seine Aufgabe hier auf der Welt zu verstehen, kommt zu kurz oder fehlt.
Im 18./19. Jh. kam durch Goethe eine neue, das naturwissenschaftliche Erkennen vertiefende Erkenntnisart in die Welt. Rudolf Steiner hat diese persönliche Erkenntnisart Goethes erhoben in den Rang einer universellen Erkenntnistheorie, die der Erforschung von Natur und Geist gleichermaßen dient und den Namen Goetheanismus trägt.
Weder die Universität noch die Allgemeinheit haben diesen revolutionären Impuls ergriffen. Sie ziehen Tag für Tag den gewohnten technisch-industriellen Weg vor oder bekämpfen ihn ideologisch – mit den zerstörerischen, menschenfeindlichen Konsequenzen auf allen Lebensgebieten. Die für die Gesundheit der Menschen und der Kultur kritischen gesellschaftlichen Gebiete sind Bildung, Ernährung und Medizin. Sie alle sind heute durch erhebliche Fehlentwicklungen korrumpiert und schädlich geworden.
Wir erkennen die dringliche Zeitforderung nach der Erkenntnisart Goethes und Rudolf Steiners und wollen dem Goetheanismus eine Stätte schaffen, wo er gelernt und gepflegt wird, und von wo aus er Verbreitung finden kann.
An wen richtet sich das Goetheanismus‐Studium?
Das Studium richtet sich an alle Menschen, die Bekanntschaft machen wollen mit dieser fruchtbaren neuen Erkenntnisart, eine vertiefende Methode des Denkens studieren und in Leben und Beruf einfließen lassen wollen.
Dauer, Frequenz und Art der Teilnahme:
Das Grundstudium dauert 4 Jahre und findet hauptsächlich an Wochenenden statt.
Wenn Sie als Student teilnehmen wollen, benötigen wir eine Bewerbung und vereinbaren mit Ihnen individuelle Studienziele. Nach 4 Jahren wird ein Abschlusszertifikat ausgestellt.
Die Teilnahme als Gasthörer steht allen Interessierten offen.
Studieninhalt / Themen
1. Jahr: Philosophiegeschichte – Schärfung des Problembewusstseins
Geschichte der Philosophie ist die des seiner bewusst werdenden Bewusstseins. Kurz gefasst, das Ziel der Evolution. So verstand sie Hegel, nach welchem nicht die Philosophie da ist, um die Welt zu erklären, sondern die Welt ist da, um Philosophie zu werden. Hegel wusste noch nicht, dass es Besseres als Philosophie gibt.
2. Jahr: Goethezeit – Anknüpfung an die Kultur
Goethezeit ist nicht die des Lebens und Wirkens Goethes, sondern umfasst Deutschlands Geschichte als solche. «Als ich 18 war», sagt einmal Goethe, «war Deutschland auch erst 18.» Man versteht ein Phänomen wie Goethe nur wenn man es in seinem WERDEN versteht, welch letzteres sich mit Deutschlands Geschichte deckt.
3. Jahr: Philosophie des Goetheanismus – Erkenntnistheorie
Goethe war kein Philosoph, sondern für die Philosophen. Die drei Riesen der deutschen Philosophie wollten Philosophen seiner Weltanschauung werden. Das hat aber erst Rudolf Steiner geschafft, der eine bei Goethe abwesende Erkenntnistheorie entwickelt hat, ohne die Goethes Weltanschauung nur auf die Person Goethes angewiesen war, mit der sie auch für jeden Menschen da ist.
4. Jahr: Theosophie des Goetheanismus – Geisteswissenschaft
Philosophie des Goetheanismus bleibt unvollendet, sobald unter Erfahrung nur sinnliche Erfahrung verstanden wird. In Rudolf Steiners Theosophie, deren Grundlage die übersinnliche Erfahrung ist, erhebt sich die Philosophie des Goetheanismus zur Theosophie des Goetheanismus, die als Geisteswissenschaft ihren Ursprung nicht mehr im Osten hat, sondern in Goethe.
Konzept: Prof. Dr. Karen A. Swassjan, Philosoph, Autor, Dozent.
Kursleiter:,
Johannes Kartje,, Waldorflehrer: Seminare, Übungen (1.-4. Jahr)
Iris-Astrid Seiler,, Psychologin M.A.: Studienleitung, Lektüren (1. – 4. Jahr)
Rüdiger Blankertz,, Autor, Waldorflehrer i.R.: Seminare (ab dem 3. Jahr)
Veranstaltungsorte
Winterthur, Arlesheim, Domat/Ems