Goetheanismus – Perspektiven einer Zukunft!

Der Goetheanismus als erweiterte und bis zum Geistigen gesteigerte Naturwissenschaft mündet in ein vertieftes, universelles Verständnis von Mensch und Welt, das die Natur‐, Geistes‐ und Sozialwissenschaften befruchtet und weiter entwickelt. Die darin wirksame, verstandene Idee der Freiheit bindet den Menschen wieder sinnvoll in den Entwicklungsstrom der Menschheit ein und impulsiert in der selbstzerstörerisch gewordenen Zivilisation neue, belebende, aufbauende, zukunftstragende Perspektiven. Damit wird ein echter, menschlicher Fortschritt initiiert.
Der Schlüssel zum Goetheanismus ist der als höhere Natur in der Natur (Goethe) verstandene Geistmensch, der die Brücke von der Natur‐ zur Geisteswissenschaft schlägt und deren weltbedeutsame Aufgabe wahrnimmt.

Das Forum für Geisteswissenschaft

Das Forum für Geisteswissenschaft (FFG) wurde im September 1997 als gemeinnütziger Verein gegründet. Der Verein sieht seine Aufgabe in der Förderung freier Tätigkeit insbesondere in folgenden geisteswissenschaftlichen Bereichen: Anthroposophie, Philosophie, Kulturgeschichte, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Kunst und Zeitkritik. Diese Aufgabe wird erfüllt in Form von Vorträgen, Kursen, Seminaren, herausgeberischer und publizistischer Tätigkeit, Kulturveranstaltungen, Podiumsgesprächen, Konzerten.
Das Goetheanismus‐Studium wurde initiiert als Alternative zu derjenigen Anthroposophie, wie sie seit dem Tod Rudolf Steiners im Jahr 1925 von Dornach aus vertreten wird. Wir sehen es als unsere Aufgabe, ein wirklichkeitsgemässes Verständnis der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zu vermitteln und jedem interessierten Menschen eine solide Grundlage zu geben, der den Goetheanismus in seinem Leben und Beruf bewusst pflegen will.

Goetheanismus ‐ Studium

4‐jähriger Zyklus, Abend‐ und Wochenendkurse

Januar – Juli 2024:
2. Semester, I. Hauptkurs
«Philosophiegeschichte: Schärfung des Bewusstseins»
Prof. Dr. Karen A. Swassjan

Studium des Goetheanismus
als Wissenschaftsmethode der Zukunft. Ein Überblick.

Worum geht es?

Die heutige Wissenschaft lässt sich kaum mehr von der Technik unterscheiden und wird zunehmend von der Wirtschaft und der Politik bestimmt. Das ureigene menschliche Bedürfnis nach Wissen wird auf das Mechanische und Funktionelle reduziert. Jede Erkenntnis, die dazu dient, den Menschen und seine Aufgabe hier auf der Welt zu verstehen, kommt zu kurz oder fehlt.
Im 18./19. Jh. kam durch Goethe eine neue Erkenntnisart in die Welt. Rudolf Steiner hat die persönliche Erkenntnisart Goethes erhoben in den Rang einer universellen Erkenntnistheorie, die als Theorie und Methode lernbar ist und den Namen Goetheanismus trägt.
Die Universität hat diesen revolutionären Impuls nicht ergriffen und ihm den Weg der Technik vorgezogen – mit den zerstörerischen, menschenfeind‐ lichen Konsequenzen, die wir heute erleben.
Wir erkennen den zukunftsträchtigen Wert dieser neuen, lange ignorierten und brachliegenden Wissenschaftsmethode, und wollen ihr eine Stätte schaffen, wo Goetheanismus als Wissenschaftsmethode gelernt und gepflegt wird, und von wo aus er verbreitet werden kann.

An wen richtet sich das Goetheanismus‐Studium?

Wir sprechen alle Menschen an, die von der Notwendigkeit einer neuen Erkenntnisart, eines neuen Denkens überzeugt sind.
Wer eine Seelen schaffende, befreiende Erkenntnisart erlernen möchte, durch welche sich die Persönlichkeit und in der Folge auch das Soziale in eine menschenwürdige Zukunft entwickeln können, ist willkommen!
Das Ziel eines geistigen Unternehmens (im Gegensatz zu einem materiellen) spitzt sich nie auf den Endpunkt, sondern nur auf den Prozess selbst zu. «Es kommt offenbar im Leben aufs Leben und nicht auf ein Resultat desselben an», sagt Goethe. Der Goetheanismus ist ein Weg, um tiefer in die menschliche Existenz hineinzuwachesen. Abschlussziel und Zeugnis werden auf Wunsch individuell vereinbart.

Wie lange dauert der Studiengang?

Ein kompakter, abgerundeter Studiengang dauert 4 Jahre und umfasst Hauptkurs und Übungen. Alle Veranstaltungen können auch einzeln besucht werden und stehen allen offen.

Studieninhalt / Themen

1. Jahr: Philosophiegeschichte – Schärfung des Problembewusstseins
2. Jahr: Goethezeit – Anknüpfung an die Kultur
3. Jahr: Philosophie des Goetheanismus – Erkenntnistheorie
4. Jahr: Theosophie des Goetheanismus – Geisteswissenschaft

Dozenten und Kursleiter

Prof. Dr. Karen A. Swassjan, Philosoph: Vorlesungen, Seminare
Johannes Kartje, Waldorflehrer: Seminare, Übungen
Iris-Astrid Seiler, Psychologin M.A.: Studienleitung, Lektüren
Rüdiger Blankertz, Autor, Waldorflehrer i.R.: Seminare, Übungen (ab dem 3. Jahr)

Zum Studienplan

Es gibt eine Hauptvorlesung. Die anderen Kurse verstehen sich als Übungen, die die Themen, welche in der Vorlesung besprochen sind, durch Lektüre erweitern, vertiefen, durch selbständige Arbeit und durch Gespräche beleben.
Die Kurse finden je nach Dozent und Ort in verschiedenen Frequenzen statt: 14‐täglich, wöchentlich, 1x pro Monat oder als Wochenendkurse.

Bedingungen zur Teilnahme

Für den freien Besuch einzelner Veranstaltungen gibt es keine Bedingungen, ausser dass regelmässige Teilnahme an einem gewählten Kurs erwünscht ist.
Für das Absolvieren des Studiums mit Abschlussziel und Zeugnis bitten wir um eine Bewerbung (näheres s. Kursverzeichnis).
Es ist für den 4‐jährigen Zyklus nebst dem Besuch der Hauptvorlesung auch aktive Teilnahme an mindestens einer der Übungen obligatorisch.
Ab dem 3. Jahr wird eine schriftliche Arbeit verfasst. Nach dem 4. Jahr findet eine Abschlussprüfung statt.
Der erste Zyklus hat im Sommer 2023 begonnen. Ein nächster beginnt, sobald genügend Anmeldungen vorhanden sind.

Veranstaltungsorte

Die Hauptvorlesung kann alternativ in Arlesheim oder Chur besucht werden. Übungen finden zur Zeit ausschliesslich in Winterthur statt.
Sobald genügend Anmeldungen vorhanden sind, werden auch Übungen in Arlesheim eingerichtet sowie Wochenend‐ und/oder Ferienkurse.